Die Krankheit der 1000 Gesichter
Die Multiple Sklerose (MS) ist eine Autoimmunerkrankung, die das zentrale Nervensystem betrifft. Das zentrale Nervensystem besteht aus Gehirn und Rückenmark; es ist die Steuerungszentrale unseres Körpers und für unsere Bewegungsabläufe, Sinneswahrnehmungen und die Funktion unserer inneren Organe verantwortlich.
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Bei der MS flammen an verschiedenen Stellen von Gehirn und Rückenmark Entzündungen auf – warum, ist nicht genau geklärt. Die entzündeten Stellen können nach Abklingen der Entzündung vernarben – sklerosieren. Dabei können die Nervenfasern erheblichen Schaden erleiden und ihre Funktion nicht mehr oder nur noch teilweise erfüllen. Diese vielen (multiplen) Vernarbungen (Sklerosen) gaben der Multiplen Sklerose ihren Namen.
Die MS verläuft bei jedem Patienten anders. Je nachdem, in welchem Gebiet des zentralen Nervensystems die Entzündung vorliegt, welches Ausmaß sie annimmt und in welchem Maße sie wieder abklingt, fallen die Symptome und deren Stärken von Patient zu Patient unterschiedlich aus. Deshalb wird die MS auch zu Recht die „Krankheit mit den 1000 Gesichtern“ genannt – die typische MS gibt es nicht. Es ist kaum möglich, bei einem Patienten eine exakte Prognose über den weiteren Krankheitsverlauf zu treffen.
In der Behandlung der Multiplen Sklerose hat es in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gegeben. Zwar ist die Erkrankung auch heute nach wie vor nicht heilbar, aber mit den modernen immuntherapeutischen Ansätzen gelingt es häufig, die Beschwerden deutlich abzumildern, die Häufigkeit von Schüben zu verringern und das Voranschreiten der Erkrankung zu bremsen. Viele Patienten mit MS führen jedoch ein normales Leben und entwickeln über lange Zeiträume kaum Symptome.
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