Immunmodulation und Immunsuppression
Bei den gängigen Therapien zur Behandlung der Multiplen Sklerose wird meist unterschieden zwischen Immunmodulation und Immunsuppression.
In Zeiten, wo Viren und Bakterien in den Medien „rauf und runter“ diskutiert werden und da mögliche Infektionsquellen überall präsent sind, wird dieser Unterschied doch hinterfragt. Die Hauptsorge dabei ist, dass das Immunsystem der MS-Patienten anfälliger für Viren und Co. sein könnte als das von nicht an MS-erkrankten Menschen. Aktuell wird diese Frage im Zusammenhang mit dem Corona-Virus SARS-CoV-2 diskutiert.
Zu dieser speziellen Frage existieren bislang keine Untersuchungen. Eine aktuelle Studie aus Schweden hat gezeigt, dass das allgemeine Infektionsrisiko bei Personen mit MS unter krankheitsmodifizierender Therapie höher ist als in der Normalbevölkerung. Unter Therapie mit Beta-Interferonen oder Glatirameracetat war dieser Effekt allerdings am geringsten ausgeprägt.
Und was ist nun der Unterschied zwischen Immunmodulation und Immunsuppression? Zur besseren Erklärung hilft vielleicht diese Analogie: Ein Musikstück kann mit Höhen und Tiefen moduliert werden – der Ton ist anders als im Original-Musikstück, aber der Ton ist da, nur verändert. Genauso kann ein Musikstück viel zu leise sein, weil es supprimiert wurde – der Ton ist nicht mehr hörbar.
Bei der Immunmodulation handelt es sich um eine regulierende Veränderung des Immunsystems. Die Überreaktion des Immunsystems infolge der MS soll durch Veränderung bzw. Modulierung mit Hilfe von Medikamenten ausgebremst werden. Diese Form der MS-Therapie kommt gewöhnlich zur Anwendung, wenn der MS-Verlauf mild bis moderat ist.
Bei der Immunsuppression kommt es infolge der Medikamentengabe zur Unterdrückung des Immunsystems, damit auch zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr. Diese Form der MS-Therapie kommt vor allem in der „Eskalationstherapie“ zur Anwendung, wenn die MS besonders aktiv ist.
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